Q&A mit Simon Trummer – IMSA Series in Mid-Ohio + Vorschau 24H Nürburgring

Thun, 2018-05-09

Simon Trummer mit drittschnellster Rennrunde

 

Eine starke, wenn auch unbelohnte, Vorstellung bot Simon Trummer anlässlich der “Acura Sports Car Challenge” in Mid-Ohio. Nach einer frühen Kollision seines Teamkollegen, Robert Alon, setzte der aktuell einzige Schweizer IMSA-Pilot, mit der drittschnellsten Rennrunde zumindest ein Ausrufezeichen in eigener Sache und freut sich nun bereits auf sein Debüt beim legendären 24 Stundenrennen am Nürburgring.

 

Frage: Nach dem völlig verkorksten Rennwochenende in Long Beach, gab es in Mid-Ohio mit Rang 12 zwar auch nicht viel zu feiern, aber immerhin ein paar Lichtblicke für Dich persönlich, wie etwa die drittschnellste Rennrunde…

Simon Trummer: “Das ist richtig und ich war selbst überrascht von unserem Speed, der ja in Long Beach aufgrund der technischen Einstufung bei weitem nicht so konkurrenzfähig war . Dass ich mit einem LMP2-Fahrzeug die drittschnellste Runde im Feld der DPi-Werksautos fahren konnte gibt mir Hoffnung. Um zählbare Resultate einzufahren, müssen wir allerdings noch unsere Herangehensweise anpassen und versuchen, Langstreckenrennen auch als das zu interpretieren, was sie sind.”

Frage: Du formulierst das sehr diplomatisch. Wäre der Unfall Deines Teamkollegen, Robert Alon, in der ersten Kurve vermeidbar gewesen?

Simon Trummer: “Ich bin und bleibe ein Teamplayer, auch wenn es nicht immer einfach ist, ruhig zu bleiben. Nach der Enttäuschung von Long Beach hatten wir in Lexington die Chance auf ein Top-5 Resultat. Nicht mehr und nicht weniger.”

Frage: Langstreckensport ist Teamsport. Wie stark ist Deine Sehnsucht nach dem Formelsport, wo Du “es” – einmal abgesehen materialtechnischen Abhängigkeiten – am Ende immer selbst in der Hand hattest?

Simon Trummer: “Es ist auch im Formelsport nicht immer alles perfekt, aber ich gebe zu, dass ich manchmal noch davon träume.”

Apropos Träume: Du hast immer gesagt, dass es ein großer Traum von Dir wäre, bei allen Langstreckenklassikern von Le Mans über Dayton und Sebring bis zum Nürburgring Erfolge einzufahren. Wie groß ist die Vorfreude auf Dein Debüt beim 24 Stundenrennen in der Eifel?

Simon Trummer: “Ja, ich freu mich sehr darauf und zähle dieses Rennen zu den allergrößten weltweit. Die Nordschleife ist Kult, sie ist ‘old School’ und gerade deshalb eine echte Herausforderung, an der sich 35 GT3 Autos und zwei Drittel davon im Rahmen eines Werks- oder Werksunterstützen Einsatzes beteiligen. Ich hoffe, dass ich mit unserem Audi R8 von Car Collection und meinen Teamkollegen, Pierre Kaffer, Christopher Friedrich und Adrien de Leener ein gutes Result einfahren kann. Das Rennen ist extrem stark besetzt, aber wenn man das nötige Rennglück auf seiner Seite hat, können positive Überraschungen durchaus möglich sein.”

Danke und viel Glück auf der Nordschleife!